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Seillageüberwachung

Wie alle Seilbahnen besitzen auch Schlepplifte ein Seillageüberwachungssystem um einen sicheren Betrieb und eine Abschaltung bei Störungen zu gewährleisten. Die Streckenüberwachung besteht aus einem geschlossenen Stromkreis, der über alle Stützen sowie Stationen geführt wird. In diesen Stromkreis sind alle Überwachungen, also Schalter die die Seillage überwachen (siehe die einzelnen Bauformen), Überfahrsicherung, Überwachungen für nicht eingezogene Fahrbetriebsmittel sowie die Notaus-Schalter eingebunden.

Spricht nun eine dieser Überwachungseinrichtungen an, so wird der Stromkreis unterbrochen. Die Anlage wird abgestellt. Ein Einschalten ist jetzt nicht mehr möglich. Bei allen Überwachungseinrichtungen ist ein hochohmiger Widerstand parallel geschaltet, der bei jeder Überwachungseinrichtung einen anderen Widerstandswert hat. Über diesen Widerstand fließt nun bei der angesprochenen Überwachungseinrichtung ein sehr geringer Strom. Dieser Strom ist so gering, dass die Anlage auf jeden Fall sicher abgeschaltet wird, und auch ein erneutes Einschalten nicht mehr möglich ist. Er wird jedoch benutzt, um die Steckenüberwachungsanzeige anzusteuern (deshalb auch die unterschiedlichen Widerstandswerte). Anhand dieser Anzeige kann nun der Anlagenbediener sehen, welche Überwachung angesprochen hat, und kann somit schneller den Fehler finden.

Sehr lange Schleppliftanlagen sind oft in mehrere Streckenüberwachungskreise aufgeteilt. Alte Anlagen haben vereinzelt kein Anzeigeinstrument, so was ist auch heute noch zu finden.


Bruchstabschalter direkt betätigt

Ein Bruchstabschalter hat die Form eines U und besitzt eine Sollbruchstelle. Er ist so angeordnet, dass ein entgleisendes Förderseil auf den Bruchstabschalter fällt und diesen abschlägt. Dadurch wird der Streckenüberwachungskreis unterbrochen, und die Anlage wird abgestellt. Direkt betätigte Bruchstabschalter sind beispielsweise bei Anlagen von Heuss zu finden.


Bruchstabschalter indirekt betätigt

Ein Bruchstabschalter hat die Form eines U und besitzt eine Sollbruchstelle.

Indirekt betätigter Bruchstabschalter an einer 4er Rollenbatterie. Die schwere rotlackierte Rolle ist gut zu erkennen.
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Werden indirekt betätigte Bruchstabschalter eingesetzt, ist eine spezielle Form von Rollenbatterien erforderlich. Dabei ist eine Rolle schwerer als die anderen, und sie besitzt auf ihrer Welle einen Metallstift. Diese schwere Rolle ist zum erkennen meistens rot lackiert (Ausnahme wurde bei einem Lift von Singer-Reiter gesehen). Entgleist nun das Förderseil, so fällt die schwere Rolle durch ihr Gewicht ein paar cm nach unten. Der Metallstift schläft nun den Bruchstabschalter ab, so dass die Anlage abgestellt wird. Indirekt betätigte Bruchstabschalter sind z. B. bei Anlagen von Doppelmayr, Garaventa und LST zu finden.



einzelner Bruchstab
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„Reißleine“

Bei diesem System ist eine isolierte Litze so angeordnet, dass die von einem entgleisenden Seil durchtrennt wird. Dadurch wird der Stromkreis unterbrochen, und es kommt zur Abstellung. Dieses System wurde bei älteren Liften von Leitner angewendet.


Seilnotauffang mit Schalter

Jede Stütze hat (wie natürlich bei den anderen System auch) einen Notauffang für das Seil, falls es aus den Rollen heraus fällt (Seilentgleisung).

Seilnotauffang mit Schalter an einer 2er Rollenbatterie.
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Mindestens ein Notauffang pro Rollenbatterie ist beweglich, und wird durch ein entgleistes Seil nach unten gedrückt. Ein verbundener Schalter unterbricht dann den Steckenüberwachungskreis und stellt die Anlage ab. Die Firma Doppelmayr hat dieses System ca. bis 1970/1971 angewendet. Ein großer Nachteil ist, dass durch Erschütterungen manchmal diese Schalter von selbst ansprechen. Deshalb wurden auch bei manchen Liften neue Rollenbatterien mit dem System „indirekt betätigter Bruchstabschalter) nachgerüstet.


Schalter mit Rollenhebel

Hier läuft eine sehr leichte Rolle auf dem Seil mit. Diese Rolle ist an einem Hebel montiert, der mit einem Schalter verbunden ist.

Rollenhebel-Schalter an einer GMD Anlage
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Wenn nun das Förderseil entgleist, fällt diese Rolle runter, und der mit dem Hebel verbundene Schalter unterbricht den Streckenstromkreis, es kommt zur Abschaltung der Anlage. Ein Vorteil bei diesem System besteht darin, dass der Lift schon abschaltet, wenn das Seil bereits nicht mehr mittig in den Rollen der Stützen läuft. Ein großer Nachteil ist jedoch die hohe mechanische Belastung für Rolle und Hebel. Bei jeder Seilklemme springt der Hebel mit Rolle kurz nach oben. Ein System, das in der Schweiz sehr oft verwendet wurde, z. B. von GMD und von Roll.




Letztes Update dieser Seite: 31.08.2007 um 18:42:50


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