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Umbau von Kurzbügel auf  Langbügel

Auch heute gibt es noch Kurzbügellifte. Auch gibt es Schlepplifte, die von Kurz- auf Langbügel umgebaut wurden. Warum stellen nicht alle auf Langbügel um? Warum nicht einfach an einen Kurzbügellift Langbügel montieren?

So einfach ist das doch nicht. Es gibt etliche Unterschiede. Einige davon und Beispiele von Liften, die auf Langbügel umgebaut wurden, sind hier zu sehen. Auch eine Beschreibung dazu, was beim Umbau alles gemacht wurde.

Wichtiger Hinweis: Wegen neuer Seilbahngesetzte würden manche der Abgebildeten Umbauten nicht mehr neu genehmigt werden. So muss beispielsweise bei bei schrägen T-Stützen die Spur erweitert werden. Und stark schräg stehende Seilscheiben dürfen bei neuen Umbauten auch nicht mehr sein.

Seilspur:
Die Seilspur von "echten" Langbügelliften ist größter als die von Kurzbügelliften.


Ein "echter" Doppelmayr-Langbügellift. Die Seilspur wird ca. 2,30-2,50m betragen.
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Das war mal ein Kurzbügellift (Doppelmayr). Die Seilspur beträgt nur 2m.
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Daraus ergibt sich das Problem, daß die Pendelfreiheit der Bügel eingeschränkt wird!


Nur knapp passiert der Bügel die schräge T-Stütze. Eine Gummimatte an der Stütze sorgt für Dämpfung, da manchmal die Bügel anschlagen.
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Der gleiche Lift. Ein pendelnder Bügel talwärts schlägt gleich gegen die Stütze.
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Bei Liften mit Portalstützen dagegen ist im Umbau auf Langbügel wesendlich unproblematischer.


Ein SEBA-Lift mit nur 1,80m Seilspur, aber mit Portalstützen. Die Bügel schlagen nirgends so schnell an.
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Ein weiterer Unterschied ist der Einstiegsbereich, der ebenfalls angepaßt werden muß.

Beim Kurzbügellift muß das Seil am Einstiegsplatz höher sein als beim Langbügellift, da nichtgezogene Bügel über die wartenden Liftbenutzer hinwegschweben müssen. Deswegen haben Kurzbügellifte ein steiler ansteigendes Seil. Hinten muß der Bügelzieher die Bügel problemlos erreichen können. Weiter vorne müssen sie schon so hoch sein, damit sie nicht gegen die wartenden Liftbenutzer schlagen können.

Analog dazu muss beim Langbügellift das Seil niedriger sein als beim Kurzbügellift. Die Gehänge müssen mindestens 2,0 m vom Boden entfernt sein, damit sie die Liftbenutzer am Einstieg nicht gegen den Kopf schlagen können. Meistens werden Niederhalterstützen verwendet, damit das Seil ziemlich waagrecht im Einstiegsbereich verläuft.

Bei vielen Liften, die auf Langbügel umgebaut wurden, wurde deshalb eine Niederhalterstütze nachgerüstet.


Nachgerüstete Niederhalterstütze bei einem Doppelmayr-Schlepplift.
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An der Seilscheibe ist der ehemalige Kurzbügellift auch sehr gut zu erkennen. Die Seilscheibe ist nicht waagrecht, sondern geneigt.
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Auch hier ein nachgerüsteter Niederhalter, sogar höhenverstellbar.
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Viele Lifte, die heute mit Langbügel betrieben werden, haben aber keinen Niederhalter erhalten. Da wie schon erwähnt, das Seil gleich stark an Höhe gewinnt, ist der Einstiegsplatz in diesem Fall ganz nahe der Seilscheibe gerückt worden. Damit die Bügel gut die Fahrgäste erreichen und nicht vom Umlenken pendeln, wurden Bügelführungen montiert. Hier einige Beispiele:


Der Hebelwiesenlift im Schwarzwald (Fahl-Alpin). Bügelführung am Einstieg und schrägstehende Seilscheibe.
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Ebenfalls im Schwarzwald, der Rollspitzlift in Wieden. Auch hier eine Bügelführung am Einstieg.
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Ein weiteres Problem mit der geringeren Seilspur ist, daß die Bügel durch die kleinen Seilscheiben beim Umlenken ins Pendeln geraten können. Um dies zu verhindern, wird häuftig im Seilscheibenbereich eine Bügelführung angebracht.


Führung, damit die Bügel beim Umlenken nicht ins Pendeln geraten können. (SEBA-Schlepplift, Baujahr 1968 mit 1,80m Seilspur)
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Natürlich gibt es noch andere Möglichkeiten, Schlepplifte auf Langbügel umzubauen. Z. B. mit einer Spurverbreiterung.

Letztes Update dieser Seite: 28.04.2007 um 22:53:10


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